In unserem Hort haben
die Kinder das Recht
auf Beulen, Schrammen und Kratzer!
Wie sonst sollen sie denn ihre ungezügelte Abenteuerlust ausleben?
Wie sonst sollen sie sich und die Welt kennenlernen?
Pädagogische Zielsetzung
Wir arbeiten nach dem offenen Konzept. Dies bedeutet:
- Offene Arbeit erweitert und sichert die Selbstbestimmungs- und Beteiligungsrechte für Kinder allen Alters und aller Voraussetzungen.
- Das Kind ist Akteur seines eigenen Handelns, Kinder in offener Arbeit haben immer eine aktive Rolle
- Die Kinder werden selbstständiger und selbstbewusster im Umgang mit ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt. Sie sammeln ständig neue Erfahrungen und bekommen vielfältige Anregungen
- Die Kinder lernen den Umgang miteinander und in der Gruppe, erleben Konflikte, erlernen deren Lösung und Kompromisse zu schließen
- Die Kinder lernen die Eigenverantwortlichkeit ihres Handelns und die daraus folgenden Konsequenzen zu erkennen
- Die Kinder lernen, dass ein Zusammenleben ohne Regeln nicht geht
- Alle Räumlichkeiten und Spielmaterialien stehen den Kernikindern frei zur Verfügung
- Jedes Kind soll sich mit all seinen Eigenheiten wohlfühlen
- Die Erzieherinnen müssen offen sein für Neues und sich in ihrer Arbeit an den Bedürfnissen der Kinder orientieren
“wir brauchen unsere Kinder nicht zu erziehen,
sie machen uns sowieso alles nach!”
Karl Valentin
Grundlagen der pädagogischen Arbeit
Lesen Sie dazu aus einem Urteil des OLG Hamburg vom 22.06.1965 (AZ: 7U 38/65):
Jede Aufsicht findet ihre Grenzen in der Notwendigkeit den Kindern vom Beginn des schulpflichtigen Alters an, ein ständig steigendes Maß von Freiheit zu gewährleisten. Ohne einen gewissen Spielraum der freien, d.h. unbeaufsichtigten Betätigung kann sich der Mensch nicht zur Selbständigkeit entwickeln, auf die er angewiesen ist, um im späteren Leben bestehen zu können.
Jede Freiheitsgewährung ist aber bei unausgereiften Menschen mit Gefahren verbunden. Diese müssen im Rahmen der Erziehung in Kauf genommen werden, da anderenfalls die weit schwerwiegendere Gefahr besteht, dass ein ständig beaufsichtigtes Kind, wenn es bei Erreichung der Volljährigkeit aus der Aufsicht entlassen wird, plötzlich vor Aufgaben gestellt wird, denen es in keiner Weise gewachsen ist.
“Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel!”
Johann Wolfgang von Goethe
Unser Bild vom Kind
Für uns als Team des Kernhäusle bedeutet das, Kindern die Möglichkeit zu schaffen, um sich altersangemessen und entwicklungsgerecht, selbststimmt handelnd, mit der Umwelt auseinander zu setzen.
Die Bedürfnisse der Kinder, nach einem Unterrichtstag, sind unterschiedlich. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, dass Kinder individuell ihre Interessen, auf der Grundlage ihrer Bedürfnisse ausleben können.
Das bedeutet für uns, das Kind als gleichwertigen Partner in Lebens- und Bildungsprozessen anzuerkennen, ihm Zeit und Raum für Anspannung und Entspannung zu schaffen und Räume gemeinsam zu gestalten, in denen sie sich wohl fühlen.
Dabei stehen wir ihnen als Ansprechpartnerinnen und Begleiterinnen zur Seite. Die Kinder haben ein Recht die Konsequenzen ihres eigenen Handelns zu erfahren und mit diesen umgehen zu lernen. Dabei unterstützen und begleiten wir die Kinder, indem wir ihnen die unterschiedlichen Konsequenzen aufzeigen und helfen ihnen, unter Berücksichtigung der Aufsichtspflicht, bei ihren Entscheidungen.
“Ich glaube, dass Erziehung
Liebe zum Ziel haben muss!”
Astrid Lindgren
Kinder haben Rechte!
Wir im Kernhäusle nehmen diese Rechte ernst und setzen dies in unserer Arbeit um.
Recht auf Respekt und Achtung seiner Persönlichkeit
- Private Angelegenheiten / Wünsche der Kinder werden respektiert
- Unterstützung der Kinder untereinander, ihre Privatsphäre und die der anderen Kinder wahrzunehmen und zu wahren
- Daten der Kinder werden von allen Mitarbeiterinnen vertraulich behandelt
Recht auf Mitbestimmung und
Entscheidungsmöglichkeiten im Alltag
- Freiwillige Teilnahme an Aktivitäten
- Freie Wahl des Spielpartners
- Rückzugsmöglichkeiten drinnen und draußen
- Große Auswahl an Materialien
- Dekoration der Horträume mit den Werken der Kinder
Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung
- Respektvoller und wertschätzender Umgang
- Hilfe bei Konfliktbewältigung
- Konfliktlösungsstrategien werden angeregt
und begleitet durch die Pädagogen - „Nein“ zu sagen ist erlaubt
Recht auf aktive, positive Zuwendung und Wärme
- Vertrauensvolle Beziehung zwischen Betreuerinnen und Kindern
- Aktives Erkennen und Eingehen auf die
aktuellen Bedürfnisse der Kinder - Akzeptanz und Toleranz gegenüber den
Lebenssituationen der Kinder
“Kinder halten uns nicht von Wichtigerem ab.
Sie sind das Wichtigste.”
C. S. Lewis